Es wurden ja immer wieder Stimmen laut, daß diese Berichte hier zu lang wären. Mmmh, da ist vielleicht was dran. Und gegen aller Versprechungen zum Trotze werden die Dinger nicht kürzer, sondern eher länger.
Da in den letzten 3 Wochen so einiges Spannendes passiert ist, wird dieser hier sicherlich die Tradition fortführen.
Eigentlich habe ich gar keine Lust, denn die Tipperei ist einfach nicht mein Ding. Wenn ich den hier fertig habe, kann ich bei Fehlschlag meines Studiums als Sekretärin anfangen. Dann geht meine letzte Kohle für die Geschlechtsumwandlung drauf.
So, bevor ich jetzt in sinnlosem Blabla ende, fange ich lieber an, zu erzählen...
Szigetfestival
Das Szigetfestival ist so ungefähr das "Rock am Ring" Ungarns. Nur mit dem Unterschied, daß es eine ganze Woche lang geht, und das die Preise absolut unter Westniveau liegen, obwohl Musik aus dieser Region von allerbester Qualität geboten wird, was aber nicht heißen soll, daß die östliche Scheiße wäre, ganz im Gegenteil..
Mein Urlaub fing theoretisch montags an, obwohl es mich doch noch mal Richtung Uni zog, um dort noch ein paar Dinge zu erledigen. Dienstags jedoch war für mich klar, daß hier die Siesta angebrochen hat. Was ich da gemacht habe, keine Ahnung. Mittwochs jedenfalls war der Tag der Tage. Ich mußte mich zwar noch informieren, auf welcher der vielen Inseln die Party steigt, aber als das dann auch geklärt war, ging es los. So gegen 16.00 war ich dann an der Insel, 16 DM für ein Tagesticket ist auch wirklich nicht zu viel verlangt. Ich folgte der Menschenmasse auf die Insel, dort gab es dann sagen wir mal "esoterische" Stände, und jene, die zur Nahrungsaufnahme dienen, getrennt nach flüssiger und fester Form. Da es noch früh war, waren mir Kalorien wichtiger als Promille.
Vor der Bühne waren die Zuschauer noch abzählbar, was mich eigentlich doch sehr erstaunte. Da spielte so eine komische ungarische (oder irgend was Östliches)Band, die so abwechlungsreich waren, daß sie nach einer Stunde anscheinend immer noch den ersten Song spielten. Nachdem die endlich fertig waren, bin ich dann nach vorne, um mir Lou Reed aus der Nähe anzusehen.
Das hat mich dann auch gewundert, keine Hektik unter den Leuten, eine ganz entspannte Atmosphäre. Lou Reed kam dann auch irgendwann, ich kannte zwar kein einziges Lied, und der Typ ist ja so was von steif, aber er hatte einen coolen Schlagzeuger á la Björn Glässner in schwarz, der die ganze Zeit gegrinnst hat und immer mit den Leuten in Blickkontakt stand. Der Bassist war auch ein ganz Entspannter und von der Hautfarbe eher dem Stamm des Schlagzeugers angehörig. Blackys
grooven einfach mehr. Der 2. Gitarrist hingegen war ein Depp.
Danach kam ein ungarischer Act, die etwas strange Musik machten, so in der Richtung Prodigy, allerdings mit einer (echt süßen) Sängerin, und einem Bläser ( im wahrsten Sinne des Wortes), der so richtig peinlich über die Bühne gelaufen ist. Für so eine Performance hätte der Bühnenverbot verdient, aber die Kleine am Mikro hat einen dafür auch wieder entschädigt.
Um 22.00 kam dann Chumbawumba auf die Bühne, die Drückerei wurde dann doch recht stark, und nachdem sie ihre 3 Hits gespielt hatten, verlor ich auch die Lust und bin raus. Dann ein kühles ungarisches Blondes für 1,20 DM und noch einen ungarischen Hamburger für 1,50 DM, und danach bin ich dann auch langsam nach Hause geschlendert. |
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Leider spielten die eher neuere Lieder, trotzdem ging es richtig ab, und man merkte schon, daß die Guano`s schwer angesagt sind. Aber da die mir bekannten Lieder nicht gespilet wurden, und die Drückerei doch nix für mich ist (Hilfe, meine Schilde kollabieren, volle Energie auf die Frontaldeflektoren !) habe ich das Schlachtfeld als Fahnenflüchtling kleinlaut verlassen. |
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Da um 6.00 der Wecker meine Ruhephase unterbrochen hatte, ging mein Tag nämlich weiter. Mit Sack und Pack machte ich mich auf dem Weg zur Uni, wo mein Auto eingelagert ist. Gutgelaunt stieg ich ein, drehte den Schlüssel um, hörte ein kurzes Gurgeln, bevor dieses in der Tiefgarage verhallte. Meine Mundwinkel fielen Richtung Erdmittelpunkt. Die Batterie war leer, das Auto hat zulange gestanden. Auch weitere Versuche schlugen fehl. Nur zu dumm, daß es noch sehr früh war und zweitens die Tatsache auf dem Tisch lag, daß offiziell Ferien an der Uni sind, und wohl nicht sooo viele Leute an diesem Tag an die Uni kommen würden.
Die Jungs von der Aufsicht konnten mir auch nicht helfen, ich bin dann zu einer Tanke gelaufen, dort war auch ein Techniker, der aber auch kein Auto hatte. Seinen gut gemeinten Rat, ich solle doch jemanden der gerade tankt fragen, ob er mir hilft. Na klar, Leute, die im Berufsverkehr stehen, und kurz vor der Arbeit noch tanken wollen, werden sicherlich nichts besseres zu tun haben, als mit mir einen Kilometer zu fahren, um mir in einer Tiefgarage Starthilfe zu geben.
Ich bin dann in die andere Richtung, dort sollte es einen Seat Laden geben, nach einigen Umwegen bin ich auch dort angekommen. Unterwegs war ich bei einer Werkstatt, dort empfahl man mir den Anruf bei einem Taxi Unternehmen, die würden so was machen. Dann doch lieber zum Seat Shop. Dort angekommen fragte man mich, was man für mich tun könne, und mit Rücksprache eines Arbeitskollegen wies man meine Anfrage zurück. Tja, ich hätte ja auch eine Batterie kaufen können... Ein ganz toller Service
Zurück an der Uni habe ich dann in der Tiefgarage einige ankommende Leute mit Auto gefragt, ob sie mir helfen können. Konnte und wollte auch keiner. Nur soviel: 2 Mio. Menschen wohnen in Budapest, und keiner will einem Starthilfe geben. Das ist schon ein Ding.
Erneut schaute ich in meinem Arbeitsraum, um dort jemanden anzutreffen. Prima, dieses Mal war auch einer da !
Ich erklärte ihm mein Problem, ein kurzer Anruf bei dessen Kollegen, und Hilfe war mit Gewiss.
Der Kollege hatte zwar ein Auto, doch kein Starthilfekabel. Aber trotzdem kein Problem, er sagte, wir suchen noch 2 Leute, dann schieben wir die Mühle an, seine Frau hätte auch ständig das Problem. Das haben wir dann auch gemacht, und nach 20 Metern lief der Motor. An dieser Stelle noch mal vielen Dank an die Jungs von der Uni.
In diesen 2 Stunden hat die Anzahl meiner grauen Haare bestimmt rapide zugenommen.
Dann bin ich endlich Richtung Balaton aufgebrochen, und so gegen 11.30 kam ich dann dort auch an. Von Öcsi und seiner Familie nett begrüßt habe ich dann nach einem kurzen Frühstück das etwas kalte Wasser des Balatons gefrönt.
Viel Spannendes ist an diesem Nachmittag nicht passiert, ein paar Bierchen, ein bißchen Planschen, das war es schon. Abends sind wir dann in einem Bierzelt weiterhin der Alkoholsucht nachgegangen. Dort war dann auch Livemusik, eine Jazzcombo.
Plötzlich gab es helle Aufregung, denn eine ungarische Persönlichkeit kam in das Zelt. Wie der Typ jetzt genau heußt, weiß ich nicht, jedenfalls ist der der Showmaster der ungarischen Version von "Wer wird Millionär", und den kennt hier in Ungarn jeder. Der Grund, warum er dahin gekommen war, war der, daß er nicht nur ein Labersack ist, sondern Bassist einer "Prominenten-Combo", die an diesem Abend spielten. |
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Mit dabei hatten die so eine blonde Animöse, die dafür sorgen sollte, daß in dem Laden die Stimmung am Leben bleibt. Sie kam dann auch an unseren Tisch, und meinte, wenn jetzt gleich die Jungs hier auftreten, dann sollten wir doch schön applaudieren, bla, bla, bla...
Öcsi sagte ihr daraufhin, daß wenn der Typ eine Runde schmeißt, er bis morgen früh klatschen würde. Hat er natürlich nicht gemacht.
Aber sie hat ein paar Kinder gefunden, mit denen sie dann albern vor der Bühne getanzt hatte.
Zurück in unserem Ferienhaus haben wir dann noch zusammengesessen und Wein gebechert, als plötzlich eines der Kinder mit heulendem Gesicht ankam. Auf meine Frage, was sie denn hätte, wurde mir mitgeteilt, daß sie eine Paprika gegessen hat.
Mmmh, konnte ich nicht so nachvollziehen, bis mir Öcsi eine reichte, allerdings nicht nur das "Fleisch", sondern quer durchgeschitten, also mit den Kernen. Im ersten Moment spürte ich nichts, aber dann, ich werde nie diesen Geschmack vergessen, unglaublich, alles andere als sahnig, sondern eher giftig und beißend. So was habe ich noch nicht erlebt, wer mal was richtig scharfes essen will, dem empfehle ich diese kleinen Halsgranaten.
Nach einer halben Stunde war dann dieser kulinarische Alptraum endlich vorbei.
Im weiteren Verlauf des Abends kam ich dann auf mein Lieblingsfrühstück zu sprechen: Palatschinken mit Nutella. Tja, und dank meiner großen Klappe habe ich mich dann soweit reingesteigert, daß ich am nächsten Morgen 50 Palatschinken machen würde, weil ich ja der Palacsinta király, also der Palatschinkek König sei.
Ich bin dann auch tatsächlich um halb 7 aufgestanden und habe in der Küche die Zutaten sortiert. Alles da, außer Eiern... Bin dann schnell zum Supermarkt, und habe dann den Rest gekauft. Und dann habe ich 1 1/2 Stunden in der Küche gestanden und ca. 60 dünne Pfannkuchen kreiert, obwohl ich die Letzten nicht mehr gemacht habe. |
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War jedenfalls ein voller Erfolg, die Kids haben sich löffelweise Nutella auf die Teile geknallt.
Als dann die Vermieterin so gegen 11.00 am Haus ankam, sind wir dann losgefahren.
Gegen 14.00 sind wir in Bóly angekommen, nachdem wir in Pecs beim MC ein kleines Mittagsmahl zu uns genommen haben. Viel Spannendes war an diesem Tag dann auch nicht mehr.
Sonntags stand ein großer Moment in Boly auf dem Programm: Die Kirche bekam eine neue Glocke. Nicht, daß sie schon genug hätte, nein die war Pflicht. Als Bibeltreuer Christ bin ich natürlich mit Öcsi, dessen Kindern, Jani und Hedwig zu diesem wichtigen Termim hingegangen. Auf der Glocke stand eine Inschrift, über die ich mich erkundigte. |
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Nachdem die Prozession vorbei war, und alle gebannt waren, wie die Glocke in kleinen Schritten nach oben gezogen wurde, beschlossen wir, dieses Ereignis auf die althergebrachte Art und Weise, nämlich mit einem Bierchen zu feiern. Als ein Nachbar Öcsi`s das hörte, war er plötzlich gar nicht mehr so interessiert daran, mit anderen Leuten das Seil zu halten, welches die Glocke in die richtige Position bringen sollte. Also folgte er uns in die Kneipe.
Mittags war ich kurz in Barbarc, beim Bruder meiner Oma, welcher Geburtstag hatte. War aber eher Zufall, daß gerade die Familie beim Feiern war. Am nächsten Tag war ich mit Öcsi in Mohacs, dort wollte ich eigentlich eine schöne Paprikawurst essen, leider hatte der Laden zu. Dann habe ich meine Brille weggebracht, um ein neues Glas einsetzten zu lassen. So weit ich weiß, kann man in Deutschland auch ein einzelnes Glas ersetzen lassen, hier nicht, es müssen dann schon zwei sein. OK, war jetzt nicht soo teuer, aber trotzdem kann es das doch nicht sein...
Auf der Rückfahrt habe ich gleich den Dienstag zum Barbarc-day gemacht.
Dort war ich dann auch am darauf folgenden Tag. Morgens bin ich hingefahren, habe dort mit Nani den vormittag verbracht, mittags kam dann der Gatte hinzu, der beim Doktor war. Nach einem guten Mittagessen war mir ein wenig schläfrig, und da ja ältere Menschen mittags auch gerne ruhen, tat ich dem gleich, indem ich aus meinem Auto eine Decke(heißt hier "Kotze"; ist kein Witz ) holte, und es mir im Garten unter den Kirschbäumen gemütlich machte. So nach 1 1/2 Stunden kam ich wieder zu mir, und nach einem Kaffee sind wir dann zu dritt durchs Ort gezogen, um schließlich die Schwester meiner Oma zu besuchen, die die Älteste von den 4 Geschwistern ist. Leider scheint es in der Familie zu liegen, daß mit zunehmendem Alter die Vergesslichkeit zunimmt, denn als wir da waren, wollte sie die Tage für mich kochen. Schließlich haben wir dann telefonisch einen Termin mit ihrer Tochter ausgemacht, die ich nicht gekannt habe. Und sie hat mich danach noch ständig gefragt, wann ich denn mal zum Essen kommen würde...
So gegen Abend bin ich dann wieder zurück gefahren. Abends war ich dann noch joggen.
Bei den nachfolgenden Tagen bin ich mir über den Ablauf nicht mehr ganz sicher, ich war jedenfalls mit Hedwig auf einer Beerdigung in Boly, mit Mari, ihrem Sohn und einer amerikanischen Lady, die in Boly einen Freund hat, in Pecs einkaufen. Sie hat dort beim Essen einen spitzen Witz erzählt:
Sagt der Urologe zum Patienten: Beim nächsten Termin bringen sie bitte eine Urin, eine Sperma und eine Stuhlgang-Probe mit. Als der Mann die Praxis verläßt, fragt er seine Frau: Was soll ich noch mal mitbringen ? Ei, Du sollst Deine Unterhosen mitbringen!!
Spitzen Witz. Na, jedenfalls habe ich noch eine Menge Leute besucht, war dort, war da, freitags war ich dann noch mit der Schwester meiner Oma in Lanycsok, um die Tochter zu besuchen. Und wir haben sie extra vorher gefragt, wo den die Tochter wohnt. Jaja, kein Problem, würde sie finden. Dem war natürlich nicht so, und so standen wir dann in dem Ort, den Straßennamen wüßte sie auch nicht...
Glücklicherweise kannte eine Frau die Adresse, und fuhr mit dem Auto vor uns her, so daß wir dann auch ankamen. Dort haben wir dann lecker Mittag gegessen, Magda hat mir das Haus gezeigt und wir haben Bilder geschaut. Bei einem Bild wollte ich wissen, in welchen Jahr das war. Und auf der Rückseite war das Datum : 29.3.76, mein Geburtstag. Das hat Magda so beeindruckt, daß sie mir das Bild geschenkt hat. Da war ich tief beeindruckt.
Freitags abends war ich mit Mari`s Buben in der Disco in Boly, so ein richtig schöner Techno Center. Schön, daß die bei uns zuhause weitgehend ausgerottet wurden. Und schön war auch, daß es auch eine Tanzfläche gab, auf der halbwegs anständige Musik lief. Da ließ es sich dann aushalten, allerdins war die Luft so richtig scheiße, so daß mir ständig die Tränen liefen.
Gegen halb 3 bin ich dann nach Hause.
Samstags war nichts berühmtes, abends allerdings war in Surgetin, einen Nachbardorf, ein Konzert von Bon-Bon, einer ungarischen Gruppe. Die machen so in der Richtung Gute-Laune-Musik. Ist halt etwas blöde, daß die Jungs nur einen Hit haben, auf den dann alle gewartet haben. |
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Nem vagyok James és nem vagyok Bond...
Ich bin nicht James und ich bin nicht Bond...
mp3:
BonBon: Sexepilem(den oberen)
Weiter weiß ich den Text nicht, ist aber nicht schlecht. Schlecht hingegen war, daß das Konzert einschließlich Zugabe schon nach 70 min. zu Ende war.
Wieder zurück in Boly bin ich dann noch auf eine Hochzeitsfeier, war aber auch nicht der Brüller.
Sonntags war dann Formel Eins Time mit Schumi in Budapest. Den Ausgang kennen wir ja alle.
Nachmittags hat Öcsi dann noch seinen Geburtstag gefeiert. Leider konnte ich dem hemmungslosen Alkoholgenuß nachgehen, da ich noch ein paar Meter vor mir hatte.
Bevor ich dann abends wieder nach Budapest zurückgefahren bin, war ich zum Abendessen in Barbarc bei Zoli und seiner Familie eingeladen. Es war richtig nett. Zum Abschluß haben wir dann noch Bilder gemacht, dieses Mal habe ich darauf bestanden, weil ich von ihnen noch keines hatte. Danach bin ich dann gemütlich in den Sonnenuntergang Richtung Budapest gefahren |
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Montags war nicht nur Focus-Tag, sondern kam auch eine Frischfleischlieferung aus deutschen Landen. Also wieder hin zum Flughafen, wieder an der berühmten Glastür warten, die dann auch endlich die zwei Jungs auf ungarischen Boden entließ. Onkel Itschy und Onkel Christian waren also endlich und langerwartet nach Budapest gekommen. Prüma, die Unterhaltung für diese Woche war gesichert. Wir sind dann zum Hotel gefahren. Vor dem Hotel war was ganz Lustiges: Eine Baustelle !
So mit allem Drum und Dran, Presslufthammer, Bauarbeiter, alles, was man braucht, damit der Lärmpegel so richtig angenehm ist. Das typische an einer ungarischen Baustelle ist, daß von 5 Arbeitern einer arbeitet, und der Rest drum herum steht.
Die Buben hatten wirklich Glück, denn im Hotel konnte man von all dem nicht so viel hören.
Die erste Station des Städtetrips zog uns dann in die Markthalle. Das ist so eine richtig schöne Halle, in der man Lebensmittel, Souvenirs, etc kaufen, eben wie auf einem Wochenmarkt. Dort haben wir dann auch ein schönes Kühles abgebaut. Das war eine "Akcio", will heißen: Angebot der Woche: 0,5 L für 90 Pf. Da haben wir vor Freude erst mal geweint. |
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Jeder war ziemlich sauer, obwohl wir genau wußten, daß niemand so richtig Schuld daran hatte. Trotzdem gingen wir mehr oder weniger frustriert auseinander...
Na ja, ich habe es mir dann vor dem Computer gemütlich gemacht, um noch ein bißchen an neuen Liedern zu basteln. Das hat mich dann auch wieder entspannt.
Am nächsten Abend haben wir es dann noch einmal probiert. Dieses Mal hat es dann auch endlich geklappt, und der Film war ein voller Erfolg.
Samstags sind wir dann zur Citadelle hochgepilgert und haben uns dort umgesehen. Wer einmal in Budapest ist, das ist wahrscheinlich der beste Aussichtspunkt mit Rundumblick über die City! Wieder unten angekommen wollten wir wieder den Gang ins Kino wagen. Doch der Film unseres Interesses war nur in der ungarischen Fassung zu genießen. Na, wir sind dann zum Helden Platz gezogen, um dort ins Museum der schönen Künste einzutauchen, um unser Kulturniveau zu steigern. Das hat dann auch ganz toll geklappt, allerdings konnte ich dann keine Bilder mehr sehen. Die Architektur von dem Laden ist auch fast beeindruckender als die Bilder, riesige Räume mit Marmorsäulen, ob es allerdings für einen Tennisplatz gereicht hätte, darüber konnten wir uns nicht einig werden. Aber tolle Toiletten gibt es da. Doch die großen Meister der Malerei blieben irgenwie unseren Augen verwehrt. Obwohl noch wenige Wochen zuvor eine Miró-Ausstellung dort gewesen war. Muß ich doch noch nach Paris, da gibt es die Mona Lisa obendrauf.
Da ja das Kinoerlebnis wegen mangelnder Sprachenkentnisse flachgefallen ist, waren wir doch froh, als die Stadt uns zu Ehren eine kleine Feier organisierte, bei der in der Andrassy ut mehrere Bühnen aufgebaut wurden, um uns mit Live Musik zu versorgen. Reaggy auf ungarisch hat schon was für sich..
Und das Bier gab es dann auch wieder für eisgekühlte 1,20 DM. Wie im Paradies. Nein, noch besser !
Es gab dann auch noch ein schönes Feuerwerk, welches zwar schon recht imposant war, im Gegensatz zu dem, was aber am darauffolgenden Abend noch kommen sollte, doch eher bescheiden.
Sonntags war die Party mit den Jungs leider auch schon wieder zu Ende.
Ich habe sie dann noch zum Flughafen gebracht, wo wir uns über die hohen Preise für Nahrungsartikel geärgert haben. Kein Problem, für was studieren wir eigentlich Physik ? Schnell in das Büfe Restaurant rein, 3 Plastikbecher gezockt und eine Flasche Cola im Andenkenladen gekauft... Und dann haben sie allen Mut zusammengenommen und sind in das große Flugzeug gestiegen... |
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Liebe Lesenden, ich habe Euch ein klitze kleines bißchen angelogen, denn die Party war natürlich nicht für uns drei Bauernlümmel, sondern hatte tatsächlich einen tieferen Sinn.
Der Erste war, daß am 20. August in Ungarn Feiertag ist, weil da irgendwas mit dem hl. Stefan war. Der Zweite ist der, daß Ungarn in diesem Jahr sein 1000 jähriges Bestehen feiert. Na, und die Feier hat man deswegen zusammengelegt und was Großes daraus gemacht.
Als ich vom Flughafen zurückgekommen war, bin ich in die Stadt gegangen, um mir die Feierlichkeiten anzusehen. Am Parlament war auch noch was los, da war der Staatspräsident von Ungarn, der hat dann dicke Reeden geschwungen, na ja, ganz nett eben.
So gegen 19.00 war dann die Prozession vor der St. Stefan Kirche, die den Hintergrund hat, daß die rechte Hand von dem Jung damals auf mergwürdige Weise nicht mitverfault ist. Tja, und die betrachten das jetzt quasi als das 65854. Weltwunder. Und jedes Jahr am 20. August wird das Ding aus dem Kühlschrabk geholt, und in einer Trage durch halb Budapest getragen. Meine Oma hatte mich samstags noch angerufen, ich solle mir das unbedingt anschauen.
Na gut, die Messe vor der Kirche habe ich mir noch im Fernsehen angeschaut, und als die dann die Abmarschvorbereitungen getroffen haben, bin ich dann die 2 Metrostationen hingefahren, um mir das anzuschauen. Schon ein komisches Gefühl, wenn man was im Fernsehen sieht, und man fährt 3 min. mit der Metro dahin und sieht das dann live! |
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Abends wollte ich dann noch auf einem Konzert von "Republic", die ich schon mal in Surgetin mit Antje gesehen habe, das ist so ziemlich der Act hier in Ungarn, und die Jungs sind auch wirklich spitze. Vorher war dann noch DAS Feuerwerk, also mein lieber Mann, mit dem Parlament im Hintergrund war das schon der Kracher. Das Feuerwerk ging dann eine halbe Stunde lang, und da kann ich jetzt viel erzählen, das muß man selbst gesehen haben. Wie ich später erfahren habe, war das eine deutsche Firma.
Ich habe mich dann durch die Menschenmenge an die Bühen gekämpft und wider erwarten doch noch einen guten Platz bekommen. Und die "Republikaner" haben wirklich den Platz gerockt. Nur schade, daß sie meinen Favouriten nicht gespielt haben, das einzige Lied, von dem ich den Text kenne. Schwuchteln... |
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Wer jetzt bis hierhin ganz tapfer durchgelesen hat, dem gratuliere ich für diese Tat, denn das war mit ABSTAND der längste aller Berichte. Satte 30 kb Speicher hat das Teil verbraten. Beim Durchlesen sind mir noch etliche Fehler aufgefallen, aber jetzt ist es 2.00 Uhr und ich habe jetzt keinen Bock mehr, das zu korrigieren. Hat trotzdem eine schweine Arbeit gekostet, und nächste Wochen gehen dann die Bewerbungen als Tippse weg. Vielleicht bekomme ich ja eine Chefin !